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Zukunft der Mobilität

Ich finde interessant, dass die Antragsgegner den Blick in die Zukunft nur für sich in Anspruch nehmen und ihn der Gegenseite absprechen.

Ob Ihr es glaubt oder nicht: Bei meiner Abstimmung hatte ich nur die Zukunft im Blick.

In meiner Ausführung unter
http://blog.arnulf-koch.de/zukunft-der-bahnstrecke-in-gerolzhofen/ hatte ich in der Einleitung geschrieben:
“auch beim Verkehr mit der Zeit gehen? Also Elektromobilität, Car-Sharing, Neue Mobilitätskonzepte als Mix aus selbstfahrenden Autos und moderner Vermittlung á la Uber.”
Offenbar ist da noch nicht jeder gedanklich dabei, daher hier ein paar Ausführungen dazu:

Wenn ich schaue, wie viel Geld unsere K&K-Software-Kunden schon mit der Entwicklung von Elektroautos verdienen, die dann in einigen Jahren auf den Markt kommen. Wenn ich schaue, dass mein kleines Gerolzhöfer Softwareunternehmen Geld mit Dienstleistungen rund um die Entwicklung von Elektromobilität verdient (als Dienstleister für Firmen,die Elektroantriebsstränge entwickeln), wenn man sich anschaut, dass ein Tesla mal eben per Softwareupdate autonomes Fahren bekommen hat und YouTube mit Videos geflutet wird, wie das Auto selbstständig aus der Garage rausfährt oder Fahrer auf der Autobahn mal eben auf den Rücksitz klettern um zu zeigen, dass das Auto wirklich autonom fährt (was bei dem aktuellen Reifegrad eher lebensmüde ist und ich glaube wieder mit einem Softwareupdate kassiert wurde).

Dann frage ich mich schon: Bekommen andere diese Entwicklung nicht mit? Haben andere im Ausland noch nie Uber ausprobiert? Erkennen andere die kommenden Umwälzungen und Geschäftsmodelle dahinter nicht?

Selbst der BR berichtet doch darüber: http://www.br.de/nachrichten/autoindustrie-elektromobilitaet-100.html

Anbieter von ÖPNV sehen da viel mehr. Z.B. die Studie vom „Verband Deutscher Verkehrsunternehmen“ beschreibt wie diese Geschäftsmodelle Teile des ÖPNV obsolet machen werden: https://www.vdv.de/position-autonome-fahrzeuge.pdfx

„Existenzbedrohung für den ÖV, denn das autonome Fahrzeug macht das Autofahren wesentlich attraktiver“

„Teil des ÖV, denn das autonome Fahrzeug kann als Teil einer Flotte von Roboter-MinibusTaxis eine historische Chance sein: Eine ideale Ergänzung zu einem Hochleistungs-ÖPNV. Ein perfektes CarSharing-Auto, das auf Zuruf zum Fahrgast kommt und ihn am Ziel absetzt. Oder ein Mini-Bus, mit dem auch schwach ausgelastete Buslinien fahrerlos im dichten Takt bedient werden können.“

Aber die gesamte Analyse ist lesenswert (und es gibt sogar eine Kurzfassung), daher bitte durchlesen: https://www.vdv.de/position-autonome-fahrzeuge.pdfx

Ich habe mich mit allen Argumenten der Bahnbefürworter auseinander gesetzt, aber eben auch außerhalb deren Filterblase recherchiert. Ich habe das Gefühl, das fehlt der anderen Seite, wenn sie kein Verständnis für meine Argumente aufbringen kann.

Ich muss mir von Bahnfreunden vorwerfen lassen, dass mein „Blick auf die Zukunft fehlt“ (MainPost-Kommentar), „fehlte Sachkenntnis“ (Geo-net Newsletter), „nicht gerade zum Wohl der Stadt“ (Facebook), „absolute Ahnungslosigkeit“ (Blogkommentator).

Glaubt Ihr, ich nehme meine Stadtratsarbeit nicht ernst? Glaubt Ihr, ich beschäftige mich nicht mit Zukunftstechnologien und den Auswirkungen auf die Gesellschaft? Meine Branche entwickelt die Zukunft.

Ich liebe den Spruch „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“.
Man kann es unterschiedlich einschätzen und ich akzeptiere voll, dass einige die Technologie des 19. Jahrhunderts als Zukunft sehen. Bei der Mode ist alle 20 Jahre das gleiche modern, kann ja auch beim ÖPNV so sein.

Ich persönlich glaube, dass die aktuelle digitale Revolution als nächstes den Markt der Mobilität umkrempeln wird: Elektromobilität á la Tesla plus autonomes Fahren á la Google/Tesla/Audi plus intelligente Vernetzung á la Uber/Google/Apple/Microsoft werden wir in weniger als 20 Jahren erleben und nutzen.

Denn die Unternehmen können es. Die haben mehr Cash, als alle deutschen Automobilhersteller Börsenwert zusammen. Apple hat 216 Mrd. USD Cashreservern (192 Mrd. €), Google hat 73 Mrd. USD Cash. Der VW-Konzern hat einen Wert 61 Mrd €, Daimler 58 Mrd € und BMW 43 Mrd. €. Alleine Apple könnte alle deutschen Autohersteller aus der Portokasse kaufen und würde es nicht mal merken, da sie danach immer noch 30 Mrd. € Cash rumliegen hätten.

Warum ist die Taxiruf-App Uber (u.a. ein Großinvestor: Microsoft) mit 51 Mrd. USD höher bewertet als der BMW-Konzern (und höher als alle Eisenbahngesellschaften)?
Sobald die funktionierende selbstfahrenden Autos haben, funktioniert die komplette Mobilität rund um die Uhr vollautomatisch.

Das ist meine Vision.

Oder wie es der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen formuliert: “Deshalb gilt es, der Politik und insbesondere den kommunalen Eigentümern, einerseits die verkehrspolitischen Folgen (noch mehr Autoverkehr) und andererseits die existentiellen Risiken zu vermitteln, die darin bestehen, wenn das öffentliche Verkehrsunternehmen nur noch auf Restverkehre verwiesen wird.

Die Profis gehen also davon, dass der ÖPNV nur noch Restverkehre abwickeln wird. Und je weniger geballt die Räume sind, desto besser kann autonomes Fahren seine Folgen ausspielen.
Die Folgerung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen ist auch richtig: diese Anbieter müssen versuchen, dass sie dann die Flotte der selbstfahrenden Elektroautos betreiben und nicht die Konzerne aus dem Silicon Valley.
Das müssen wir unterstützen (Deutsche Hersteller und deutsche Betreiber von autonomen Elektro-Flotten) und nicht die Augen verschließen und uns eine unflexible Bahn zurückwünschen.

PS:
Das ist nur mein Statement, ich hätte die Zukunft nicht im Blick.
Mein Artikel mit der Abwägung Pro- und Contra Bahnstrecke in Gerolzhofen ist hier: http://blog.arnulf-koch.de/zukunft-der-bahnstrecke-in-gerolzhofen/

Hier noch ein paar Links:

„Autonome KFZ: Boom selbstfahrender Elektroautos durch Carsharing“
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Autonome-KFZ-Boom-selbstfahrender-Elektroautos-durch-Carsharing-3074672.html

„Selbstfahrende Autos:
Google, Uber, Ford und Volvo gründen Lobby-Gruppe“
http://www.automobilwoche.de/article/20160427/NACHRICHTEN/160429953/selbstfahrende-autos-google,-uber,-ford-und-volvo-grunden-lobby-gruppe

„Autonomes Fahren – Ein Bus ohne Fahrer“
http://www.fr-online.de/wissenschaft/autonomes-fahren-ein-bus-ohne-fahrer,1472788,34207546.html

„Verkehrsminister Dobrindt im Interview
In zehn Jahren werden Autos autonom und vernetzt fahren“
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehrsminister-dobrindt-im-interview-in-zehn-jahren-werden-autos-autonom-und-vernetzt-fahren-1.2974583

„Google, Tesla, Apple
Die Auto-Attacke aus dem Silicon Valley“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/neue-mobilitaet/die-silicon-valley-autos-von-google-tesla-und-apple-13428695.html

„Tesla, Google und sogar Apple wollen selbstfahrende Autos. Hier ist die beste Geschäftsmodell dafür“
https://www.fool.de/2015/07/22/tesla-google-und-sogar-apple-wollen-selbstfahrende-autos-hier-ist-die-beste-geschaftsmodell-dafur/

„Angriff auf Uber: Google gründet 2016 Firma für selbstfahrende Autos“
http://www.businessinsider.de/google-greift-uber-an-eigene-firma-fuer-selbstfahrende-autos-2015-12

Auch ein interessante Gedanke: Alle Google-Dienste werden ja kostenlos angeboten, da sie über Werbung refinanziert werden. Google verdient über Werbung viel mehr Geld als über Nutzungsgebühren. Google kauft ja ein kommerzielles Produkt nach dem anderen auf (auch für Milliarden) und stellt es dann kostenlos zur Verfügung, um zusätzliche Werbefläche zu haben.
Dazu dieser Artikel, der das als Motivation für Googles Einstieg in selbstfahrende Autos sieht:
„Autonome Autos: Wie Google, Uber, Tesla & Co die Werbeindustrie verändern“
http://www.it-times.de/news/autonome-autos-wie-google-uber-tesla-co-die-werbeindustrie-verandern-117770/

Neue Gruppenfotos bei K&K

Wir machen gerade neue Gruppenfotos in der Firma 🙂

Besonders toll: Die Fernauslöse-App qDslrDashboard hat keine RAWs aufgenommen (obwohl in der Kamera eingestellt und wir eigentlich die Reserven unbedingt für die Bildbearbeitung brauchen).
Habe ich natürlich erst gemerkt, als wir die 250 Aufnahmen angeschaut haben und ein Teil schon ins Wochenende gegangen ist….

Wir in Bayern – hinter den Kulissen

Am Di. 07.06.2016 war ich Tagesgast bei der BR-Fernsehsendung „Wir in Bayern„.

Wer den Auftritt nicht gesehen hat, hier eine Sicherungskopie meiner 4 Szenen (19 Minuten): https://youtu.be/iWncmj44r3w

Oder hier die Sicherungskopie der gesamten Sendung (73 Minuten): https://youtu.be/B5TF7_0H2Rs
Meine Szenen sind bei:

  • 0:00:03 – 0:01:40: Einleitung
  • 0:09:30 – 0:17:53: Erster Talk
  • 0:47:45 – 0:53:39: Zweiter Talk
  • 1:12:58 – 1:13:21: Verabschiedung

Mein Bericht „Wir in Bayern – hinter den Kulissen“:

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Die Kontaktaufnahme erfolgte relativ kurzfristig durch den Redakteur 6 Tage vorher (am Mi. 01.06.2016). Ein Praktikant ist auf dieses Blog http://blog.arnulf-koch.de aufmerksam geworden und hat hier die Segelflug-Videos gesehen. Zum Thema Segelflug und Segelkunstflug würden sie mich gerne in die Sendung einladen (explizit nicht als Informatiker, Unternehmer oder Stadtrat). In einem telefonischen Vorgespräch gab es dann ein Interview, und ich habe Bilder und Videos zur Verfügung gestellt.

Hier der Redakteur Maximilian Bildhauer sowie Moderatorin Sabine Sauer bei der Vorbesprechung kurz vor der Sendung:

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Alles war perfekt organisiert, ich habe nach dem Telefonat eine nette E-Mail-Einladung bekommen, in München konnten wir gleich aufs BR-Gelände fahren und hatten sogar einen reservierten Parkplatz. Gleich nach dem Ankommen hat sich sofort Gästebetreuerin Katharina super lieb um uns (Anne und ich waren zusammen beim BR) gekümmert. Auch noch nach der Sendung bis zum Verlassen des BR-Geländes.

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So sah das leere Studio vor der Sendung aus. Es wird mit 4 Kameras gefilmt:

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Im Regie-Raum nebenan werden die ganzen Einspieler und Telefonanrufer und Einflüsterer in die Ohrstöpsel koordiniert.

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Insgesamt müssten das 7 Personen in der Regie gewesen sein. Für die 75-Minuten-Live-Sendung mit den vielen Beiträgen wohl auch notwendig.

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Eine Kleinigkeit habe ich aber zu monieren: Mein Video „First Flight 2012“ (https://youtu.be/hF8xksRFiVI) wurde im Intro in im Beitrag verwendet und es hat beim BR geruckelt. Jeder 4. bzw. 5. Frame war doppelt. Das verstehe ich nicht, da mein Material in 30p aufgenommen war und der BR in 25p sendet. Letztendlich wurden die Sequenzen nur mit 20p ausgestrahlt (aber auch nur die Bilder aus dem einen Video). Wenn hätten einfach Frames fehlen müssen, aber doch keine doppelt sein. Jede Videoschnittsoftware, die ich kenne, macht das sauber und berechnet ggfs. Zwischenbilder. Keine Ahnung, was da passiert ist. Aber mir ist es gleich ins Auge gestochen 😉

Vor der Sendung ging es in die Maske. Die Maskenbildnerin empfing mich gleich mit „viel an der Sonne waren Sie dieses Jahr noch nicht“. Leider hatte sie recht.

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Ich betreibe ja auch etwas Aufwand beim Filmen und bei den Podcasts bekommt man einfach nicht die Fernsehqualität hin. Und das liegt nicht an den Kameras, da behaupte ich, sind meine Kameras genauso gut. Den Unterschied macht das Licht und die Ausleuchtung. Die gesamte Studiodecke ist voller Leuchten. Selbst wenn man sich mehr Leuchten leisten könnte: Man braucht auch den Platz zum Aufstellen (das Licht darf nicht zu nah postiert werden, damit es nicht punktförmig sondern weich ist).

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Das gesamte Team kam mir sehr professionell und aufeinander eingespielt vor. Kein Wunder bei einer täglichen Live-Sendung, die seit 19 Jahren ausgestrahlt wird. Eine Aufnahmeleiterin sagt während der Einspielern immer laut an, wann es weiter geht. Und ich wurde immer während jedes Einspielers gebrieft, wo wir gleich sitzen oder stehen werden.

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Trotz der Professionalität und Routine hatte ich das Gefühl, dass dort aufrichtig lauter liebe Menschen arbeiten und die Gäste sehr gut betreut und ernst genommen werden.

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In der Vorbesprechung haben wir ganz viele mögliche Themen angesprochen, auf den Moderationskarten standen auch noch einige Fragen. Aber das ist natürlich keine Talkshow, sondern sie erzählen viele verschiedene Geschichten und der Talk ist nur ein Bestandteil von vielen. Etwas schade war, dass die Gartentipps etwas länger gedauert haben und uns so ca. 1,5 Minuten vom 2. Talkblock gefehlt haben. Vielleicht habe ich auch deshalb so schnell gesprochen 😉

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Beim Kochpart am Ende habe ich hochgeschaut, wo denn wohl die Kamera montiert ist, mit der in den Topf gefilmt wird. Das macht eine Kamera vom Boden aus! Über dem Herd hängt einfach ein um 45° gekippter Spiegel, auf den gezoomt wird. Wie man hier sieht, schaut man somit genau in den Topf, allerdings noch spiegelverkehrt. In der Ausstrahlung ist es richtig rum, also spiegeln sie es in der Regie nochmal.

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Nach der Sendung ging es ganz schnell. Es wurde noch ein Audio-Teaser für den nächsten Tag eingesprochen und dann wurde in wenigen Minuten aufgeräumt. Nach 30 Minuten war das Studio menschenleer.

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Selbst das Blumenbeet vom Gärtner war wieder leer 🙂

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Und wie sieht es jetzt hinter den Kulissen aus? Genau so: Die Holzbretter sind die Rückseite vom Studio: Links ist die Sofa-Ecke, rechts die Gärtner-Ecke.

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Fazit: Das erste Mal im Fernsehen: ich war etwas aufgeregt, aber hat großen Spaß gemacht.

Vermutlich hätte es gegen die Aufregung ein bisschen geholfen, wenn ich die Sendung wenigstens einmal geschaut hätte. Dann hätte ich den Ablauf gekannt und z.B. gewusst, dass man den Kuchen am Anfang nicht nur essen darf, sondern sogar essen soll  😉
Ich denke, ich konnte meinen Lieblingssport positiv rüberbringen, also war es ein voller Erfolg 🙂

 

Gastbeitrag von Anne:

Na, das war eine Aufregung, als plötzlich der BR an der Strippe war. Also, zumindest war’s eine Aufregung bei mir ;-). Der (halbe) Tag in München und im Studio Unterföhring war einfach richtig klasse! Alleine schon die tolle Planung, daß man gleich auf’s Gelände kam, einen Parkplatz hatte und dann noch eine ganz, ganz liebe Gästebetreuerin, das war toll. Wir wurden warm und lieb willkommen geheißen. Es war genau die richtige Mischung aus Routine und Herzlichkeit. Alle wußten, was sie machen und wann, haben aber wirklich Freude an ihrer Sendung. Nach dem Empfang durch Katharina ging es ins Studio 3 oder 4 (so recht hab ich das nicht rausbekommen), und ja, es war beeindruckend zu sehen, welche Menge Scheinwerfer dort in dieser schwarzen Halle von der Decke hängen. Wow! Eigentlich würde ich gerne noch was zum Set sagen. Aber ich kann nicht. Irgendwie war es klein. Aber auch groß. Aber auch … ich weiß nicht. In meinem Kopf isses noch ein bißchen durcheinander, ob es denn jetzt groß oder klein ist. Jedenfalls war’s schön anzusehen. Wir sind aber gleich weiter in den Gästeraum, in dem schon Erfrischungen für uns bereitstanden. Naiverweise dachte ich, das ist jetzt „unser“ Raum. Nee. Da war ja auch noch der Gartenexperte Andreas Modery und der Sternekoch Anton Schmaus. Die kamen zwar ein paar Minuten nach uns, brauchten ja aber auch Platz :-D. Zuvor ging’s aber ja in die Maske – sehr interessant! Arnulf wurde ja nicht wirklich geschminkt, er wurde einfach nur mattiert. Im Fernsehen fällt es gar nicht auf, wahrscheinlich wäre es nur aufgefallen, wäre er nicht mattiert worden ;-). Dann mußte er auch noch zum Verkabeln, und ich machte es mit mit der wachsenden Anzahl Sendungs-Teilnehmer im Besucherzimmer bequem. Ca. eine Dreiviertelstunde vor Sendungsbeginn stieß Moderatiorin Sabine Sauer zu uns (wo sind eigentlich die anderen Leute hin? Wo? Wir waren irgendwie nur noch zu viert. Hm.) und unterhielt sich mit Arnulf und Redakteur Max, stellte erste Fragen, und beide packten alles schon mal in ein Grobgerüst.

Als es dann um 16.15 Uhr ernst wurde, war mir, glaub ich, am sausigsten im Kopf von allen. Die Aufnahmeleiterin war zuvor sehr lieb gewesen, hat mir erklärt, daß ich auf dem großen Roll-Monitor neben mir die Sendung verfolgen kann, auch mit den Einspielern etc., denn ich saß zwar in der ersten Reihe (die gleichzeitig auch die letzte war, hinter mir war die Wand), aber ein bissl weg vom Set war’s schon, und da standen doch einfach vier Kameras und ganz viele Leute vor mir – tst! Gut, ich war also kurz vorm Herztod, da ging es auch schon los. Und wow, ja es ging alles glatt, alles … ach ja, Arnulf hat es ja schon ausreichend beschrieben. Ich hab übrigens seinen Käsekuchen bekommen *g. War sehr, sehr lecker! Und stolz war ich auch auf meinen Göttergatten, muß ich ehrlich sagen <3. Die Sendung ging unglaublich schnell vorbei, so kam’s mir vor. Brüller am Rande: irgendwann hab ich die Sendung echt nur noch auf dem Monitor schräg vor mir geguckt und hab vollkommen vergessen, daß ich im Studio saß. Anton Schmaus briet seine Kalbsrückenstücke und schmurgelte Sauce, und ich dachte mir, die Teufelsleute vom Fernsehen, die haben’s drauf! Wahnsinn, wie die das Essen filmen, ich kann’s förmlich riechen! Tjaja, woran das Geruchsfernsehen wohl lag …

Während der Sendung wurde mir das erste Mal so richtig bewußt, wie toll Sabine Sauer durch diese 75 Minuten führt. Sie gibt den Takt vor, lenkt das Gespräch, und läßt dabei alles ganz natürlich wirken. Ich weiß nicht recht, wie ich es beschreiben soll. „Früher“ war es für mich eher so: die redet, der Gast redet, sie redet, feddich. Nein, nein, sie hat versucht, all das Besprochene einzubauen, es inhaltlich rund zu machen und es natürlich und spontan wirken zu lassen (manches war auch spontan, aber sie hatte – und brauchte – ja schon die Vorinfos ua. aus dem Vorgespräch). Natürlich ist sie auch schon ein „alter Hase“, aber dennoch, sie hat das wirklich gut und schön und mit ehrlichem Respekt gemacht. Ich bin noch immer sehr begeistert.

Aber auch die anderen Mitarbeiter waren wahnsinnig nett und offen und freundlich. Sie waren im besten Sinne routiniert, ruhig und gut gestimmt. Liebes Team, ihr habt uns gesagt, daß wir so liebe Gäste gewesen wären, aber ihr wart auch ein wirklich liebes Team. Irgendwie hat schönerweise die Chemie zwischen uns gepaßt. Und ehrlich gesagt war es echt schön, daß Sabine Sauer mich umarmt hat *rotwerd.

Diese Zeit hinter den Kulissen haben mir doch einen ganz anderen Blick auf die viele und reiche Arbeit, die dort geleistet wird, geschenkt. Vielen Dank, lieber BR!

Ach ja, und die, die es wissen wollten: Ja, ich habe auch ein Stück vom Kalbsrücken bekommen :-). Arnulf eine ganze Portion vor der Kamera, ich habe eine „Mitarbeiterportion“ bekommen wie alle anderen hinter der Kamera auch: Ein Würfel Fleisch, zwei Löffel Püree mit Sauce 😉 War echt sehr lecker!

Mein Segelfliegerleben

Morgen bin ich zu Gast in der Sendung „Wir in Bayern“ und berichte über Segelfliegen und Segelkunstflug.

Hier meine Segelflugkarriere in wenigen Schritten (ich versuche noch Fotos aus den ersten Jahren zu bekommen):

Am 01.05.1992 mache ich mit 15 Jahren meinen ersten Segelflugstart.

1995 habe ich die Segelfluglizenz.

1996 besuche ich den LIMA-Lehrgang des Landesverband Bayern

2003-2009 pausiere ich das Fliegen zum Aufbau meines Unternehmens.

2009 probiere ich Anfang der Saison mal wieder einen Start und der Flugvirus hat mich sofort wieder befallen. Ich beschließe sofort gegen Ende des Jahres auf einen Kunstfluglehrgang am Hetzleser Berg zu gehen und die Kunstfluglizenz zu erwerben.

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Nachdem unser Verein kein kunstflugfähiges Segelflugzeug besitzt, habe ich mir am 15.03.2010 in Tampere, Finnland eine finnische PIK 20D, Baujahr 1979, gekauft.

Den Import habe ich auch hier in 14 Blogartikeln beschrieben: http://www.lsc-kitzingen.de/Privat-PIK-20D_Privatflugzeug_PIK-20D_221_kkmenue.html

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Ich habe meine PIK-20D dann nach Deutschland überführt und zugelassen (dazu musste das alte finnische lackierte Kennzeichen abgeschliffen werden und ein neues aufgebracht werden, neue Gurte eingebaut, Deutschland hatte hier strengere Vorschriften, usw.). Vielen Dank an Günter für die viele Hilfe, hier bei ihm in der Werkstatt/Scheune:

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Erstflug mit meinem eigenen Segelflugzeug (sonst nutzt man die Vereinsflugzeuge) und abends die Feier dazu. Segelflieger sind eine starke Gemeinschaft, man sich unterstützt sich und feiert Erfolge (Alleinflug, Prüfung, Abzeichen, Flugzeug usw.) gemeinsam.

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Mein Heimatflugplatz Kitzingen. Wir haben da keinen Tower, sondern operieren von der Wiese aus und Funk etc. wird vom Wohnwagen aus gemacht.

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Bilder aus dem Video „Hangflug am Schwanberg kurz vor Sunset“ https://youtu.be/4Byyhi06aXU

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Meiner erste Teilnahme an einem fortgeschrittenen Kunstfluglehrgang, wieder am Flugplatz „Hetzleser Berg“. Da entstanden die 5 Videos von „Kunstfluglehrgang Hetzles 2010“

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Impressionen vom Fliegen in Kitzingen. Hier ein Start im Flugzeugschlepp:

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Das war schöne Lichtstimmung im November 2010: https://youtu.be/NvnvOZMBcok

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2011 habe ich ein neues Instrumentenbrett gebaut und neue Instrumente in meine PIK eingebaut.

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Zwei Außenlandungen, aus dem Video „2 Aussenlandungen im Mai“ https://youtu.be/AjPz6ww4msk

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2011 habe ich meinen Jahresurlaub geopfert um die Fluglehrerausbildung zu machen. Damit habe ich gleichzeitig eine BLSV C-Trainer-Lizenz Breitensport.  Am Fluglehrerlehrgang sind u.a. diese Videos entstanden: https://youtu.be/fiAs1SKb1wE und https://youtu.be/sel5gZitIbQ

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Mein nächster fortgeschrittener Kunstfluglehrgang, dort habe ich das Gold-Abzeichen erflogen, das höchste Abzeichen im Segelkunstflug. Die Zeichnung sind Aresti-Figuren, das ist das Flugprogramm für meine Goldprüfung. Auf dem Lehrgang habe ich auch meine Befähigung zum Kunstfluglehrer gemacht. Hier sind die Videos „Kunstfluglehrgang Hetzles 2011…“ entstanden und https://youtu.be/0Tj-CiaedhA

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Zwischendurch habe ich meinen Motorflugschein gemacht, das Foto ist nach dem Prüfungsflug entstanden.

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Hier musste ich durch einen kurzen Schneeschauer durch.

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Und kurz danach wieder schönstes Wetter beim Teamflug mit Felix.

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In Erbendorf 2012 war ich das erste Mal als Kunstfluglehrer tätig. https://youtu.be/uAvzn6wpCKA

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Die Maus war beim fortgeschrittenen Kunstfluglehrgang 2012 in Bayreuth dabei, wo auch mein Glideraerobatics-Video entstand: https://youtu.be/jAExr-5ljRA (mit über 45.000 Views mein erfolgreichstes Video) und das Zeitraffervideo: https://youtu.be/hWBVW84giNE

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Die ersten Flüge mit der Pilatus B4 von unserem Förderverein Segelkunstflug Bayern e.V., hier im Rückenflug über einer (scheinbar) geschlossenen Wolkendecke.

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Eine Motorseglerlizenz habe ich auch.

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Beim Kunstfluglehrgang 2013 in Altötting war ich das erste Mal Lehrgangsleiter und natürlich Kunstfluglehrer https://youtu.be/H98bf5rpJtw
Da es Altötting ist, darf der Heiligenschein in der Haube nicht fehlen.

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Da der Alpensegelflug mit den Wetterwechseln, geringen Außenlandefeldern und geländenahen Fliegen zusätzliche Herausforderungen bietet, geht man dazu üblicherweise in einen Kurs, das war der Kurs „AlpenLIMA 2013“ von unserem Landesverband „Luftsportverband Bayern e.V.“, der auch unsere Kunstfluglehrgänge mit ausrichtet.
In den Alpen entstand diese schöne Video, das den Flug vom Tag 1 zeigt. https://youtu.be/o_hsPkXEK84

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Für einen Vortrag habe ich schnell 5 Stunden vor dem Vortrag ein Intro gebaut und dann am Abend gleich als Vortragseinleitung benutzt: https://youtu.be/8Sm2ceTkp2c

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Mit dem Motorflugzeug kann man auch im Winter fliegen, hier über der Zugspitze am 27.12.2013.

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Ich habe Ulf (er hat mich auf die PIK aufmerksam gemacht) am Edersee in Nordhessen besucht. Hingeflogen bin ich nicht mit dem Motorflugzeug sondern mit dem Segelflugzeug.

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Inzwischen bin ich auch Motorseglerlehrer und nehme da gerade einen jährlichen Checkflug bei Patrick ab.

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In der Thermik kreisen oft mehrere Segelflugzeuge, hier sind noch zwei weitere auf dem Bild.

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Segelkunstflug mit Janna

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Der Pilot rechts, Horst Hauser, war von 1992-1995 einer meiner Fluglehrer, von ihm habe ich u.a. fliegen gelernt.

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Hatte meine PIK im alten Instrumentenbrett nur analoge Instrumente, sind im Neuen auch alles Computer, die Softwareupdates brauchen.

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Hier sieht man zwei Schulflugzeuge, die sind in Gemischtbauweise (Stahlrohrrumpf und Holztragflügel und mit Holz bespannt) und eignen sich aufgrund der Langsamflugprofile gut zum Schulen. Darauf lernen unsere Flugschüler das Fliegen bis zum Alleinflug. Erst danach wird auf moderne Flugzeuge aus Glasfaser oder Kohlefaser umgeschult.

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Segelfliegen ist nur deshalb so billig, weil man alles selbst macht: Winterarbeit, Vereinsheim bauen oder hier unsere Flugzeughalle neu decken.

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Und so sieht mein Flugzeug aktuell, Ende Mai 2016 aus:

Das sind übrigens die Instrumente in meinem Cockpit:
1. Reihe:
– Fahrtmesser in km/h
– Höhenmesser in 100m
2. Reihe:
– Variometer in m/s
– Butterflydisplay (Anzeige Kollisionswarnsystem)
– Kompass (fehlt etwas Flüssigkeit)
3. Reihe:
– Spannungsanzeige Batterie 1
– Bordrechner+Navi+Moving-Map
– Spannungsanzeige Batterie 2
Auf dem Instrumentenbrett:
– Flarm (Kollisionswarnsystem)
– GPS-Empfänger
An der Haube:
– Wollfaden (Stömungsanzeige, das wichtigste Instument überhaupt!)

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Das waren 24 Jahre Segelflugkarriere von Mai 1992 bis Mai 2016. Ich freue mich auf die nächsten 24 Jahre 🙂

Gründerzentrum in Gerolzhofen?

Gunter Dueck kann man immer gut zuhören.
Eine Passage (ab Minute 59 in dem Video von der diesjährigen re:publica) hat mich aber nachdenklich gemacht, nachdem wir in Gerolzhofen ja über ein Gründerzentrum nachdenken und ich das eigentlich für sehr positiv halte.

In einem etwas anderen Kontext sagt Gunter Dueck eher nebenbei über Gründerzentren:

<Man muss nur begeistert sein.
Man muss nur innovativ sein.
Man muss nur mal eine Stunde nachdenken und ist Milliardär.
Man muss nur hier in Berlin so ein Klotz hinsetzen, so ne alte Fabrik und sagen, das ist jetzt das Gründerzentrum, und dann wird das schon so wie bei Google auch.
Und dann sind die alle Milliardär.
Und dann sagen die anderen Städte auch, das müssten wir auch haben: „Berlin hat so ein Gründerzentrum“.
Dann machen sie überall so ein Gründerzentrum.

So viele Gründer haben wir ja gar nicht!

Dann fängt jetzt Augsburg und München und Heidelberg, alle machen ein Gründerzentrum, überall.

Und dann stehen die leer!

Und dann sagen sie: „Ja, was machen wir jetzt?“
Dann zwingen wir welche, so: „Wir haben gehört, das abgebrochene Bachelors besser sind“. Jetzt haben wir ja eine Statistik gemacht, weil der Zuckerberg und so, die haben ja ihr Studium abgebrochen und der Steve Jobs, Bill Gates, und dann suchen wir welche, die das Studium hassen, die werden wahrscheinlich gut für Milliardär sein und dann werden irgendwelche Statistiken ausgegraben und irgendwelcher Unsinn gemacht.

Und ich wollte einfach nur sagen: Das ist nicht so, es ist hart.
Wir müssen uns endlich mal mit dem Problem auseinander setzen und nicht immer drüber schwallen.>

Hier das Video:

bzw. hier direkt zu Minute 59: