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200 MBit Internet in Gerolzhofen

Die durchschnittliche Bandbreite in Deutschland ist 11,5 MBit.
12,5% der Deutschen surfen mit mind. 50 MBit.
Gerolzhöfer surfen jetzt mit 200 MBit. Diese Bandbreite dürfte aktuell vermutlich höchsten 1% der Deutschen zur Verfügung stehen.

Ich denke, man kann durchaus sagen (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen): Deutschlands schnellstes Internet für unter 40 € im Monat gibt es in Gerolzhofen!
Ich bin gespannt, wie die Telekom darauf reagieren will. Plant sie wirklich, da mit VDSL50 gegenzuhalten? Oder kommt irgendwann der Glasfaserausbau FTTH endlich mal in die Gänge?

Als Internet-Nerd und Breitbandreferent der Stadt habe ich die neue Geschwindigkeit natürlich sofort gebucht. Heute wurde die neue Fritz!Box geliefert und es hat alles auf Anhieb geklappt. 200 MBit! Ich bin begeistert!

Der Router synchronisiert mit 212 MBit im Downstream und 12,7 MBit im Upstream:

2016-03-03 12_46_36-FRITZ!Box

Speedtest

Auf diversen Speedtest-Seiten erreicht man knapp die versprochenen 200 MBit. Allerdings hatte ich mehrere PCs an, die evtl. noch etwas Netzwerkaktivität hatten. Ich muss mal schauen, ob man in einer optimalen Bedingung nicht sogar die 200 MBit erreicht:

2016-03-03 12_51_02-Test _ Breitbandmessung

In der Praxis

Ist das in der Praxis relevant? Liefert die Gegenseite überhaupt so viel Bandbreite?
Hier habe ich mal ein Video von YouTube runtergeladen: 23,9 MByte/Sek. sind 191 MBit. Man hat also schon einen deutlichen Vorteil:

2016-03-03-12_53_20-4k-Video-Downloader-a

Zukunftsaussichten

2014 hat Kabel Deutschland 100 MBit angekündigt und innerhalb von 5 Jahren (also bis 2019) für Bayern Bandbreiten von 600-800 MBit versprochen.
Geliefert wurde bisher:
2012: 50 MBit
2014: 100 MBit
2016: 200 MBit
Setzt man diesen Trend fort (2018: 400 MBit, 2020: 800 MBit), könnten 600 MBit in 2019 realistisch sein.

Die DOCSIS-3.x-Kabeltechnologie ist spezifiziert für 10.000 MBit Downstream und 1.000 MBit Upstream, vor einem Jahr meldete AVM (Hersteller der Fritz!Box), dass man aktuell Endgeräte hat, die 1.700 MBit Downstream und 240 MBit Upstream verarbeiten können. Ich würde es so einschätzen, dass die Technologie in 3 Jahren für 800 MBit bereit sein wird.

Auch das Backbone von Kabel Deutschland scheint leistungsstark zu sein. Zu mindestens in unserer Umgebung. Hört man von den Großstädten, dass hier Kabel Deutschland die versprochene Bandbreite nicht immer liefern kann, so ist mir in den letzten 12 Monaten nur ein Tag in Erinnerung, an dem „das Internet langsam war“. Ansonsten hat Kabel Deutschland immer die 100MBit geliefert.

Und wer in der Umgebung jammert, dass er immer noch mit 16 MBit T-DSL (oder weniger) surft, dem kann geholfen werden: In Gerolzhofen erschließen wir gerade zwei neue Wohnbaugebiete und ein neues Gewerbegebiet: Es gibt also genug Raum für alle mit hohem Breitbandbedarf!

Haushaltsrede 2016

Am 29.02.2016 wurde der Haushalt der Stadt Gerolzhofen für das Jahr 2016 beschlossen. Das ist der Anlass für jede Fraktion und Gruppierung, eine Haushaltsrede zu halten. Als CSU-Fraktionsvorsitzender habe ich diese Rede gehalten.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wozniak,
sehr geehrter Herr Kämmerer Borchardt,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

Vor uns liegt der neue Haushalt 2016. Als Unternehmer und Zahlenmensch habe ich meine Freude an dem umfangreichen Zahlenwerk. Eine Verwaltung mit 13,4 Mio € Budget und 57 Mitarbeitern, ein Investitionsprogramm über 7,4 Mio €. Wir bewegen was.

Schulden

Und wir bewegen viel. Wir investieren viel und nehmen dafür viel neues Geld in die Hand um Gerolzhofen voranzubringen.
Auf den ersten Blick ist Gerolzhofen daher über alle Maßen verschuldet. 2016 steigt die Verschuldung unserer Stadt um weitere 3,1 Mio € auf 14,3 Mio €.
War in den letzten Jahren die erfolgreiche Sanierung des Geomaris der Schuldentreiber, sieht es 2016 differenzierter aus.

Denn nicht alle Schulden sind schlecht. Wir haben auch neutrale und sogar gute Schulden. Schlechte Schulden sind Schulden, für die wir keine dauerhafte Gegenleistung haben. Schulden zur Deckung laufender Ausgaben sind nicht nachhaltig.
Neutral sind Schulden, wenn wir dafür in etwas dauerhaftes investiert haben, das nach der Tilgung der Schulden noch steht. Man könnte hier das Geomaris nennen -> viel Geld ausgegeben, aber dafür haben die Gerolzhöfer Bürger jetzt die nächsten Jahre ein schönes Schwimmbad.

Zwei Wermutstropfen habe ich aber bei den Geomaris-Schulden:
Allein die VG Gerolzhofen hat insgesamt über 16.000 Einwohner und diese 16.000 Einwohner haben jetzt ein genauso schönes Schwimmbad vor der Haustür, wie auch die 6.900 Gerolzhöfer Einwohner, die aber alleine die Schulden tragen müssen.

Unsere Nachbargemeinden haben das ganz ohne einen Euro Verschuldung bekommen. Eine finanzielle Beteiligung der VG am Betrieb oder alternativ ein weiterer Rabatt für Gerolzhöfer Bürger wäre angemessen.

Dann hat die Rechnungsprüfung gezeigt, dass wir immer noch ein Darlehen von der letzten Geomaris-Sanierung zurückzahlen, obwohl der damalige Baukörper bereits abgerissen wurde. Wir müssen also bei Investitionen wirklich aufpassen, ob nach der letzten Tilgungsrate noch was vom Investitionsgut vorhanden ist.

Und dann gibt es gute Schulden: Schulden, die nur eine Anschubfinanzierung, eine Zwischenfinanzierung sind. Die wie ein Katalysator wirken, sich nicht verbrauchen, aber am Ende etwas neues geschaffen haben. Wir schaffen gerade aus Eigenmitteln neue Wohn- und Gewerbegebiete am Nützelbach und an der Mönchstockheimer Straße. Auch hier sind Millioneninvestitionen notwendig, aber hier ist jeder Euro gut angelegt, denn wenn das Baugebiet fertig erschlossen, verkauft und bebaut ist, bekommen wir unser Geld über die Grundstücksverkäufe wieder komplett zurück und haben einen dauerhaften Zugewinn für unsere Stadt: Bei Wohnbebauung über die Einkommensteuerumlage, im Gewerbegebiet über die Gewerbesteuer.

Solche Schulden mache ich gerne, denn damit finanzieren wir nachhaltiges Wachstum.
Das gleiche gilt für Schulden kostenrechnender Einrichtungen wie Kanal und Wasser, die mit 90% annähernd komplett von den Beitragszahlern getragen werden. Hier ist die Rückzahlung gesichert.
Umgedreht können insbesondere Wasser und Kanal unsere gesamten zukünftigen Haushaltspläne über den Haufen werfen. Ein Großteil unserer Infrastruktur ist 50 Jahre alt und wie man an der Steigerwaldstraße und Albert-Schweitzer-Weg gesehen hat, kann sie innerhalb von Wochen die gesamte Finanzplanung über einen Haufen werfen und unvorhergesehene Investitionen teilweise in Millionenhöhe notwendig machen. Und dann steckt der Stadtrat in der Zwickmühle. Ist die Straße mal offen und der gesamte Zustand erst mal erkannt, sieht man oft Folgeschäden, so dass man als Stadtrat oft nur zu dem teuren Schluss kommen kann: Wenn man es jetzt neu macht, dann gescheit’.
Diese Unsicherheit steckt im Haushalt.

Daher beantrage ich: Wir brauchen beim Schuldenstand mehr Haushaltsklarheit- und Haushaltswahrheit. In Zukunft sollen die Schulden, Tilgungen und Zinszahlungen zusätzlich zur Gesamtsumme der Verwendung gegliedert werden: Je kostenrechnender Einrichtung (Kanal, Wasser, Friedhof), Großinvestitionen, insbesondere Geomaris, Zwischenfinanzierungen, z.B. Baugebiet Nützelbach und Schulden zur Darstellung des allgemeinen Haushalts. Das zeigt den Bürgern klarer, ob wir verantwortungsvoll bei Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen umgehen, und hilft uns Stadträten, die finanziellen Konsequenzen unserer Entscheidungen besser zu überblicken.

Gewerbesteuer und Wirtschaft

Um nachhaltig wieder handlungsfähig zu werden, müssen wir einiges umkrempeln.
Die Verwaltung stellt uns eine Gewerbesteuererhöhung vor, um der Stadt wieder finanziellen Handlungsspielraum zu verschaffen.
Eine solche Erhöhung ist natürlich möglich. Aber nur einmal. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht eine Stärke Gerolzhofens, das ausgeprägte Unternehmertum und die vielen Arbeitsplätze, über Gebühr belasten, während wir auf der anderen Seite in Bereiche investieren, bei denen wir alleine aufgrund der räumlichen Lage niemals so gut werden können wie benachbarte Kommunen.
Vergleicht man Investitionen und Erträge in Tourismus und Wirtschaft, so fällt auf, dass wir in Wirtschaft – aktuell Mönchstockheimer Straße – erst dann investieren, wenn uns Interessenten quasi die Pistole auf die Brust setzen. Dabei zeigt sich gerade am Gewerbegebiet Mönchstockheimer Straße: Angebot schafft Nachfrage. Während wir im Tourismus aktiv Werbung für die Stadt machen, festes Personal vorhalten und alles tun, um mal einen Bus nach Gerolzhofen zu holen, wird das bisher im Gewerbebereich vernachlässigt. Da ist der Bürgermeister der einzige Wirtschaftsförderer, der alle Maßnahmen nebenbei in die Wege leitet.

Ohne Thorsten Wozniaks Engagement, Weitblick und Verhandlungsgeschick hätten wir kein einziges unser 5 Baugebiete und Projekte – Nützelbach, TV-Platz, Mönchstockheimer Straße und die zwei Einzelhandelsprojekte – in der Realisierung.

Nur darf diese Arbeit nicht an ihm alleine hängen bleiben und der Vergleich zum Tourismus drängt sich einfach auf: Dafür gibt es festes Personal, feste Budgets, viele Leistungen und Unterlagen werden vorgehalten. Gibt es das gleiche Engagement für unsere Wirtschaftsentwicklung? Halten wir erschlossene Gewerbeflächen vor?
Vergleichen Sie den Nutzen: Ein Bus lässt vielleicht 1000 € in Gerolzhofen. Während unsere starken Unternehmen alleine über die Gewerbesteuer jährlich 2,5 Mio € in die Stadtkassen spülen und mit den Arbeitsplätzen die Basis für den attraktiven Wohnstandort Gerolzhofen schaffen. Nichts motiviert mehr, nach Gerolzhofen zu ziehen, als ein sicherer und attraktiver Arbeitsplatz in Gerolzhofen. Das machen Unternehmer in Gerolzhofen möglich und die müssen wir in Zukunft verstärkt unterstützen.

Vielen Dank an alle Unternehmerinnen und Unternehmer für Ihren Einsatz und Ihr Bekenntnis zu unserer Stadt.

Wenn der Haushalt in Zukunft nur mit einer Gewerbesteuererhöhung darstellbar ist, dann müssen wir aber auch den Fokus auf unsere Wirtschaft setzen. Daher beantrage ich als Wirtschaftsreferent der Stadt, dass wir einen Arbeitskreis Wirtschaftsförderung ins Leben rufen, dessen Ziel es ist, konkrete Ideen und Maßnahmen auszuarbeiten, Gerolzhofen als Unternehmerstadt attraktiv zu machen und dieses Leitbild in die Umgebung zu transportieren.
Warum wurde nur diskutiert, das neue Schaeffler-Logistikzentrum nach Schweinfurt oder Kitzingen zu bauen? Warum konnte kein Gerolzhöfer Wirtschaftsförderer bei Schaeffler vorsprechen, um ein Angebot für einen Standort in Gerolzhofen zu unterbreiten?
Wir versuchen Händler und Gastronomen untereinander zu vernetzen. Wer vernetzt unsere großen Unternehmen? Untereinander und mit den kleinen Unternehmern, Händlern und Gastronomen?
Wer präsentiert den Unternehmerstandort Gerolzhofen bei den Industrieunternehmen in Schweinfurt, Würzburg und Bamberg?
Hier soll der Arbeitskreis gemeinsam mit unserem neuen Stadtmarketing-Mitarbeiter Daniel Hausmann konkrete Maßnahmen erarbeiten und einleiten.
Mit dem klaren Ziel: Was nützt unseren großen Gewerbesteuerzahlern und wie gewinnt man neue Gewerbesteuerzahler? Das soll auch die Abgrenzung zum Stadtmarketing sein, das sich v.a. auf die Innenstadt und Handel und Gastronomie konzentriert, die für unser Stadtbild äußerst wichtig sind, aber als Personengesellschaften einen so hohen Gewerbesteuer-Freibetrag von 24.500 € haben, dass die Mehrheit keinerlei Gewerbesteuerzahlungen leistet.

Zukunftsfähigkeit des Stadtrates

Der Stadtrat muss langfristig handlungsfähig bleiben. Wenn ich mir viele Entscheidungen des letzten Jahres anschaue, wird mir etwas unwohl um die Zukunft der Stadt.
Richtungsweisende Entscheidungen mit langer Auswirkung werden mit knappster Mehrheit entschieden. Der Flächennutzungsplan, die Langfristplanung schlechthin, wurde mit 10:9 Stimmen angenommen. Wenn da jemand von der CSU gefehlt hätte, wäre die Entwicklung der Stadt zurückgeworfen worden. Andere Stadträte kritisieren einzelne Aspekte und stimmen deshalb gegen die Entwicklung unserer Stadt. Ganz nach dem Motto: “Ablehnung, wenn Zustimmung gesichert ist.”

Ich finde: Verantwortung sieht anders aus.

Konnte man sich früher auf eine positive Begleitung eines Wachstums durch die Freien Wähler verlassen, kann man sich heute eher darauf verlassen, dass jetzt schon zwei Fraktionen mit Freie Wähler und Geo-net einem Wachstum kritisch gegenüberstehen und immer häufiger blockieren. Dabei unterstützen wir doch auch die stark-ökologische Ausrichtung dieser beiden Fraktionen wie zuletzt beim Erdwärme-Beschluss im Baugebiet Nützelbach. Dann würde ich mir etwas mehr Unterstützung bei der Wachstumsausrichtung unserer Stadt wünschen.

Ebenso fehlt mir die Verantwortung für den Haushalt. Hatte man in der letzten Stadtrats-Periode bei den Freien Wählern glühende Verfechter für Haushaltsdisziplin, wollten die Freien Wähler jetzt hunderttausende Euro Zuschüsse für Bauherren in den neuen Baugebieten ausgeben. Von welchem Geld?
Die SPD hat bei der letzten Haushaltsrede eine endlose Liste mit Wünschen vorgetragen, die alle eine Verteilung unseres nicht vorhandenen Geldes bedeuten. Auch generell interessante Anträge wie kostenfreies Parken kosten sofort 5-stellige Beträge pro Jahr.
Das gleiche gilt für Geo-net: Zuletzt wurde in der Vereinsdiskussion kostenlose Schwimmbadnutzung gefordert. Wo soll das Geld herkommen?
Ist Ihnen nicht bewusst, dass langfristig 200.000 € jährliche Zinszahlungen den Erhalt von städtischen Einrichtungen in Frage stellen?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Niemand sagt: „lasst die Schwimmer kostenlos rein, dafür lassen wir lieber das Weinfest ausfallen.“

Niemand sagt: „verzichtet auf die Straßenausbaubeiträge, dafür schließen wir lieber das Geomaris.“

Niemand sagt: „lasst die Grabgebühren so wie sie sind, dafür schließen wir die VHS“

Doch eigentlich würde ich es mir wünschen: Jede Entscheidung hat Konsequenzen, die sonst immer lauten: Wir nehmen zusätzliche Darlehen auf.
Wir müssen uns bei jeder Ausgabe und darüber hinaus noch viel verstärkter bei jeder außerplanmäßigen und überplanmäßigen Ausgabe während eines jeden Haushaltsjahres ausgiebige Gedanken zur Refinanzierung machen.

Dem Stadtrat muss endlich bewusst werden, dass quasi jede Ausgabe, die wir beschließen, nicht von unseren Einnahmen gedeckt ist, sondern jeder Euro aus Pump ausgeben wird:

“Parken kostenlos in der Innenstadt” -> 10.000 € mehr Schulden.

“Das Pflaster am Marktplatz ausbessern” -> 50.000 € neue Schulden.

“Uns wird ja schon jemand retten.” -> Leider bieten uns die Banken noch keine Negativzinsen an. 2016 zahlen wir alleine 196.000 € Zinsen, mehr als jemals zuvor. Das ist ungefähr das Budget der Stadtbibliothek. Oder VHS, Jugendzentrum, Stadtmuseum und Vereinsförderung zusammen.

Aber keine Sorge, das bleibt nicht so: Dieses Jahr geben wir mehr Geld aus, nächstes Jahr haben wir mit 234.800 € mal eben 20% mehr Zinszahlungen.

Und gerade wir jüngeren Stadträte, die auch in 10 Jahren noch im Stadtrat sitzen wollen, nehmen uns den Handlungsspielraum: Diese Zinsen sind in 10 Jahren noch in gleicher Höhe da, jedes Jahr werden wir irgendwo 200.000 € einsparen müssen, anstatt 200.000 € investieren zu können. Vom Liquiditätsabfluss von durchschnittlich 600.000 € Tilgung jährlich gar nicht zu reden.

Weinfest

Ich habe eben gesagt: „lasst die Schwimmer kostenlos rein, dafür lassen wir lieber das Weinfest ausfallen.“ Ich möchte natürlich nicht, dass es ausfällt. Über Optimierungen müssen wir dagegen reden: Früher gab die Stadt einen Zuschuss zum Weinfest, dann wurde die Stadt Veranstalter und das Weinfest hat rund 15.000 € Defizit gemacht. Das Jubiläumsweinfest mit 44.000 € Defizit war mit den besonderen Events – z.B. dem genialen Umzug – erklärbar und danach sah die Haushaltsplanung wieder “normale” Weinfeste vor.
Doch 2015 haben wir wieder ein Defizit von 37.816 € gemacht. Das halte ich für nicht akzeptabel. Am Weinfest lassen die Besucher so viel Geld, in jedem Dorf sanieren sich damit die Weinbau- und andere Vereine und wir geben dafür 37.000 € aus.

Ich erwarte, dass hier spätestens für das Weinfest 2017 konkrete Maßnahmen zur Defizitsenkung eingeführt werden und bitte um zeitnahe Vorschläge aus der Verwaltung und Beratung im Gremium. Sei es eine Eintrittsgebühr, höhere Standgebühren, eine Verkleinerung oder eine externe Vergabe mit einem fixen Zuschuss.

Geomaris

Die nächsten Eintrittsgebühren über die wir reden müssen sind die im Geomaris. Wir subventionieren mit Steuergeld Eintritte in ein vom Steuerzahler finanziertes Schwimmbad, um in einem Wettbewerb bestehen zu können gegenüber andere mit Steuergeld subventionierte Eintritte in andere von Steuergeld finanzierte Schwimmbäder. Es ist absurd, wenn sich hochverschuldete Kommunen gegenseitig Schwimmbadbesucher abwerben möchten und dafür die Verschuldung aller Bürger weiter hochtreiben.
Im Haushalt stehen 325.000 € Zuschuss zum Geomaris-Betriebskostendefizit plus 423.500 € Zuschuss zur Darlehenstilgung. 2016 wird das Geomaris die Liquidität unserer Stadt mit 748.500 € belasten. 8 Millionen Darlehen sind schnell aufgenommen, die nächsten 20 Jahre jährlich über 400.000 € zurückzuzahlen wird uns dagegen noch stark beschäftigen.

Bei 230.000 Besuchen subventioniert die Stadt folglich jeden Eintritt mit 3,25 €.
Daher mein Tipp an alle Gerolzhöfer: Holen Sie sich so viel Geld wie möglich von der Stadt zurück und besuchen Sie das Geomaris so oft es geht.

Wenn wir in Kürze über Gebührenerhöhungen im Geomaris reden, befürchte ich werden wir vermutlich eher über Centbeträge anstatt über 3,25 € pro Eintritt reden, denn scheinbar ist es für viele Kolleginnen und Kollegen wohl sozialer, kurzfristig die Kosten niedrig zu halten, beliebt zu sein und damit langfristig dank weiter steigender Schulden so die Schließung von Nicht-Pflichtaufgaben zu erzwingen. Man sägt am Ast, auf dem man sitzt, und lässt sich dafür bejubeln.
Die CSU-Fraktion stellt sich der Verantwortung und ist auch bereit, unpopuläre Forderungen aufzustellen: zum langfristigen Wohle unserer Stadt.

Unsere Stärken

So angespannt der Haushalt ist, so spannend ist die aktuelle Stadtentwicklung. Gab es überhaupt jemals so eine Dynamik? Zwei parallele Neubaugebiete am Nützelbach und am TV-Platz, ein neues Gewerbegebiet und eine komplette Erneuerung des Lebensmitteleinzelhandels im Westen und Osten der Stadt.
Kulturell haben wir mit Frl. Schmitt ein absolutes Highlight gehabt und heute haben wir ein neues Theaterprojekt beschlossen, das dem wohl ebenbürtig wird. Gerolzhofen ist die Kulturhauptstadt im Landkreis.
Ebenso ist Gerolzhofen Wirtschaftshauptstadt im Landkreis. Die Gerolzhöfer Arbeitnehmer pendeln nicht nach Schweinfurt, sondern umgedreht: Der Umkreis pendelt nach Gerolzhofen zum Arbeiten. Das haben nicht mal Volkach, Wiesentheid oder Kitzingen. Diese Stärke müssen wir ausbauen!

Eine weitere Stärke ist unser Kämmerer René Borchardt, er optimiert Verträge, Darlehen, Verrechnungen und hat immer ein mahnendes Wort ob unserer Entscheidungen. Unsere regelmäßigen Gespräche über die Haushaltsoptimierung finde ich bereichernd und habe ihn als die Person erlebt, die sich nicht nur permanent Gedanken über Einsparpotential macht, sondern auch selbstständig umsetzt. Er konnte es immer schaffen, dass die Verschuldung am Jahresende geringer als in der Haushaltsplanung war. Und trotzdem, so kenne ich ihn, bereitet die Verschuldung auch Herrn Borchardt große Sorgen.

Lieber René Borchardt, vielen Dank für diese Arbeit und Ihren Einsatz.

Plane ich mit einem Wirtschaftsförderungsarbeitskreis die Einnahmen zu erhöhen, setze ich darauf, dass Herr Borchardt uns in Zukunft exklusiv zur Verfügung steht und mit einem Teil seiner Arbeitszeit Einsparpotentiale identifiziert, an den Stadtrat berichtet und erfolgreich umsetzt. Die VG hat drei Kämmererstellen, Gerolzhofen stehen mit seinen 41% VG-Anteil somit 1,24 Kämmererstellen zu. Die Stadt Gerolzhofen hat einen Kämmerer, der unseren Haushalt zu optimieren weiß. Aber geben Sie ihm auch die notwendige Arbeitszeit dafür, indem wir ihn von der Erstellung anderer Haushalte befreien.

Ebenso ergeht mein Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und der städtischen Betriebe. Hinter jeder Position im Haushalt stehen Menschen, die den Aufgabenbereich mit Leben erfüllen. Vielen Dank für Ihre Arbeit.

Fazit

Wir – die CSU Stadtratsfraktion – sehen der Dynamik und den Chancen unserer wachsenden Stadt so positiv entgegen, dass wir voll hinter dem Haushalt stehen können.
Ich bitte um Unterstützung unserer zwei Anträge – mehr Klarheit bei der Verschuldung und der Einstieg in eine aktive Wirtschaftsförderung, das bringt unsere Stadt weiter.

Dem Haushalt 2016 stimmt die CSU Fraktion zu.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Arnulf Koch
CSU Fraktionsvorsitzender

Antrag auf Einrichtung eines Arbeitskreises Wirtschaftsförderung

Wortlaut unseres Antrages:

Der Stadtrat möge beschließen:
 

Es wird ein Arbeitskreis Wirtschaftsförderung eingerichtet.
 

Ziele des Arbeitskreises sind:

  1. Konkrete Ideen und Maßnahmen ausarbeiten, um
    1. Gerolzhofen als Unternehmerstadt attraktiv zu machen
    2. Gerolzhofens Gewerbesteuerzahler zu stärken und zu vernetzen
    3. Gerolzhofen als Standort für wirtschaftlich starke Unternehmen zu bewerben
    4. die Gewerbesteuereinnahmen von Gerolzhofen zu erhöhen
  2. Eine Stellenbeschreibung für einen Wirtschaftsförderer zu erstellen

 
Zusammensetzung des Arbeitskreises Wirtschaftsförderung:

8-9 Personen:

  • Wirtschaftsreferent (Vorsitz)
  • Je ein weiterer Vertreter von SPD, Geo-Net, FW, CSU, idealerweise die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden
  • Bürgermeister
  • Stadtmarketing-Mitarbeiter
  • 1-2 Unternehmer von mittelständischen und Großunternehmen, die nicht dem Stadtrat angehören und externe Expertise einbringen können

 
Häufigkeit der Tagung, Öffentlichkeit, Budget, Beschlussfähigkeit

  • Der Arbeitskreis wird vom Vorsitzenden ca. 4x jährlich einberufen
  • Der Arbeitskreis tagt nichtöffentlich
  • Der Arbeitskreis verfügt über kein Budget und fällt keine Beschlüsse.
  • Der Stadtmarketing-Mitarbeiter berichtet an den Arbeitskreis.
  • Die Stadt stellt einen Schriftführer, idealerweise übernimmt der Stadtmarketing-Mitarbeiter diese Aufgabe
  • Der Vorsitzende des Arbeitskreises berichtet 1x jährlich dem Stadtrat

 

Dauer des Arbeitskreises

  • Der Arbeitskreis wird für die aktuelle Stadtratsperiode eingesetzt

 
Die Stadtrats-Mitglieder im Arbeitskreis werden von den Fraktionen entsandt.
Die nicht dem Stadtrat angehörigen Unternehmer werden vom Arbeitskreis ausgewählt und angefragt.

 

 

Begründung:
Eine der größten Einnahmeposten der Stadt ist die Gewerbesteuer.

Im Verhältnis zu anderen Bereichen der Stadt wie Innenstadtförderung (Programm Soziale Stadt, Stadtmarketingprozess) oder Tourismusförderung (Touristinfo, Messeauftritte, vielfältige Marketingmaßnahmen) ist die Stadt im Bereich der Wirtschaftsförderung nicht aktiv. Diese Aufgabe wird aktuell vom Bürgermeister nebenbei erledigt.

Der Arbeitskreis hat das klare Ziel: Was nützt unseren großen Gewerbesteuerzahlern und wie gewinnt man neue Gewerbesteuerzahler?
Das soll auch die Abgrenzung zum Stadtmarketing sein, das sich v.a. auf die Innenstadt und Handel und Gastronomie konzentriert, die für unser Stadtbild äußerst wichtig sind, aber als Personengesellschaften einen so hohen Gewerbesteuer-Freibetrag von 24.500 € haben, dass die Mehrheit keinerlei Gewerbesteuerzahlungen leistet.
Der Arbeitskreis soll vollen Zugriff auf die halbe Stadtmarketing-Stelle haben. Für alle Maßnahmen, die ein Budget oder einen Beschluss erfordern, der nicht von einem Mitglied Kraft seines Amtes (Bürgermeister, Stadtmarketing-Mitarbeiter, etc.) erfolgen kann, wird eine Beschlussvorlage für den Stadtrat erarbeitet. Um realistische Ideen auszuarbeiten, sollten einerseits möglichst Unternehmer aus dem Stadtrat in den Ausschuss berufen werden, andererseits möglichst die Fraktionsvorsitzenden, um die Akzeptanz der Ideen sicherzustellen und Ideen der weiteren Fraktionsmitglieder in den Arbeitskreis einzubringen.
Weiterhin sollen 1-2 externe Unternehmer von mittelständischen Unternehmen in den Arbeitskreis berufen werden.

Aufgabe des Arbeitskreises ist es, Ideen, Maßnahmen und Prozesse im Bereich der Wirtschaftsförderung zu erarbeiten, aber immer mit dem konkreten Hintergrund: Was bringt der Stadt am Ende mehr Gewerbesteuereinnahmen?
Mittelfristig wird die Stadt analog zur Tourismusleiterin, Stadtteilmanager auch einen Wirtschaftsförderer als ersten Ansprechpartner für (Groß-) Unternehmen benötigen. Dies war eine Erkenntnis vom Visionenworkshop Ende 2015. Der Arbeitskreis soll die Stellenbeschreibung ausarbeiten und einen Beschlussvorschlag für den Stadtrat vorbereiten.

Hinweis: Ob es einen Wirtschafsförderer geben wird, wird mit der Schaffung dieses Arbeitskreises nicht vorweggenommen. Theoretisch könnte der Arbeitskreis zu dem Ergebnis kommen, dass z.B. die Aufgaben mit dem Wirtschaftsförderer des Landkreises plus dem Stadtteilmanager erfüllt werden können.

Antrag auf detaillierte Darlehensaufschlüsselung

Wortlaut unseres Antrages:

Der Stadtrat möge beschließen:

1.) Die Verwaltung wird dem Stadtrat in Zukunft die aufgenommen Darlehen und Kassenkredite aufschlüsseln.

Die Aufschlüsselung und Gruppierung erfolgt wie folgt:

  • Gruppierung und Summierung nach
    • Darlehen Geomaris
    • Darlehen je kostenrechnender Einrichtung (Wasser, Kanal, Friedhof)
    • Darlehen für andere eindeutig benennbare Maßnahmen (z.B. Zwischenfinanzierung Erschließung Neubaugebiet)
    • Darlehen zur Finanzierung des allgemeinen Haushalts
  • Die Darlehen innerhalb einer Gruppierung werden wie folgt dargestellt:
    • Bezeichner des Darlehens
    • Verwendungszweck
    • Ursprüngliche Darlehenssumme
    • Datum aktueller Stichtag (in der Regel 31.12.)
    • Darlehenssumme zum Stichtag
    • Zinssatz zum Stichtag
    • Datum Laufzeitende
    • Restschuld zum Laufzeitende
    • ggfs. Bemerkungen

2.) Die Verwaltung soll den Aufwand beziffern für die zusätzliche vereinfachte Darstellung der (kostenrechnenden) Einrichtungen Geomaris, Wasser, Kanal, Friedhof als vollständige Einzelhaushalte plus einen um diese Einzelhaushalte reduzierten Stadthaushalt.
Diese Darstellung soll nicht den Haushalt ersetzen sondern nur eine zusätzliche Darstellung für die einfachere Bewertung des Haushaltes sein.

Die Punkte 1.) und 2.) sollen getrennt abgestimmt werden.

Begründung:
Wir brauchen beim Schuldenstand mehr Haushaltsklarheit- und Haushaltswahrheit.
In Zukunft sollen die Schulden, Tilgungen und Zinszahlungen zusätzlich zur Gesamtsumme der Verwendung gegliedert werden: Je kostenrechnender Einrichtung (Kanal, Wasser, Friedhof), Großinvestitionen, insbesondere Geomaris, Zwischenfinanzierungen, z.B. Baugebiet Nützelbach und Schulden zur Darstellung des allgemeinen Haushalts.
Das zeigt den Bürgern klarer, ob wir verantwortungsvoll bei Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen umgehen, und hilft uns Stadträten, die finanziellen Konsequenzen unserer Entscheidungen besser zu überblicken.

Weiterhin soll die Verwaltung den Aufwand beziffern für eine zweite vereinfache Darstellung, “was wäre wenn” alle (kostenrechnenden) Einrichtungen eigene Gesellschaften mit eigener Buchführung wären und so nicht im Stadthaushalt auftauchen würden.

Waldpflege: Der 6:3-Kompromiss

Ergänzend zu der Berichterstattung der Main-Post (Gespalten, Einigkeit bei den Holzrechten, Intensive Aussprache am späten Abend, Bitte um eine verlängerte Frist) möchte ich einige Fakten und Sichtweisen Gerolzhofens darstellen (zu mindestens der Gerolzhöfer Stadtratsmehrheit).

Gemeinsames Eigentum

Mir war es vorher nicht bewusst: Es ist wirklich ein gemeinsamer Bürgerwald, die Flurnummern gehören nicht Gerolzhofen ODER Dingolshausen sondern im Grundbuch ist eingetragen Gerolzhofen UND Dingolshausen mit dem Verhältnis Gerolzhofen:Dingolshausen 401:78 oder auf 100% runter gebrochen bedeutet das 84%:16%.

Ausschnitt von Grundbuch:

Grundbuchauszug

Netter Zufall: Die Einwohnerzahlen im aktuellsten Statistik-Kommunal vom Bayerischen Landesamt für Statistik von 2011 lauten: 6701:1274 oder in Prozent: 84%:16%. Waldeigentumsverhältnisse und Einwohnerverhältnisse sind heute also absolut identisch.

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Die Aufgabe

Aufgabe ist es einen neuen Zweckverband zu gründen. Die inhaltlichen Fragen sind geklärt, letztendlich geht es nur noch um die Stimmverteilung der Verbandsversammlung.
Die Rahmenbedingungen sind:

  1. Die Verbandsversammlung soll nicht zu groß werden, deutlich mehr als 10 Sitze will niemand.
  2. Da jede Kommune mindestens einen Sitz haben muss, kann sie auch nicht zu klein sein.
    Gleichzeitig möchte Dingolshausen seine bisherigen Waldpflege-Mitglieder wieder in den neuen Zweckverband entsenden, also sollte Dingolshausen auf jeden Fall zwei Sitze erhalten.
    Und die Bürgermeister als Rechtsvertreter der Eigentümer sollen dem Zweckverband angehören, also evtl. drei Sitze für Dingolshausen
  3. Als demokratisch gewähltes Gremium sollten sich die Eigentumsverhältnisse in der Verbandsversammlung wiederspiegeln.
  4. Jede Kommune muss die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger wahren.
  5. Gerolzhofen und Dingolshausen sollen sich selbst auf eine Satzung einigen, ansonsten wird das Landratsamt eine „Zwangssatzung“ vorgeben. Es ist davon auszugehen dass sich die Sitzverteilung in einer „Zwangssatzung“ am Eigentumsverhältnis orientieren wird.

Der erste Ansatz wäre eine Aufteilung von 10:2 Sitzen. Dies entspricht (genauso wie 5:1 oder 15:3) einem Verhältnis von 83%:17%. Es gibt keine andere Sitzverteilung die so nahe an die Eigentumsverhältnisse rankommt als 10:2 (oder 5:1 oder 15:3) und die Rundungsfehler sind zugunsten des kleineren Partners. Eigentlich die ideale Lösung.

Die Instruction

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Die aktuelle Waldpflege hat ihre Satzung „Instruction“ aus dem Jahr 1862 und im neuen Zwecksverbands-Satzungsentwurf wird auf noch ältere Regularien hingewiesen, z.B. den Grenzbegang seit 1557. Unser Wald hat also Traditionen. Eine andere Tradition ist die bisherige Zusammensetzung des ehem. Waldpflegeausschusses mit 5 Sitzen, 3 aus Gerolzhofen und 2 aus Dingolshausen, also 60%:40%.

Es ist nachvollziehbar, dass Dingolshausen auf eine Sitzverteilung pocht, die der Gemeinde Dingolshausen aus dieser Historie kommend ein stärkeres Gewicht einräumt als die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse hergeben.

Jetzt kann man argumentieren, dass die alte Waldpflege keinen Rechtsstatus mehr hat und nichts mit dem neuen Zweckverband zu tun hat. In den neuen Zweckverband bringen die beiden Kommunen ihr Eigentum neu ein.

Oder man kann argumentieren, dass sich seit der Instruction von 1862 die beiden Kommunen unterschiedlich entwickelt haben. Im Statistik-Kommunal findet man auch historische Einwohnerzahlen. Am nähesten dran ist der Stichtag 01.12.1871 mit 2194:820 Einwohnern. Damals war Gerolzhofen nur 2,6x so groß wie Dingolshausen und so eine Sitzverteilung war vielleicht noch nachvollziehbar. Heute ist Gerolzhofen 5,1x so groß wie Dingolshausen und erfordert eine andere Zusammensetzung. 150 Jahre sind eine lange Zeit.

Aber niemand will Dingolshausens Anteil in der neuen Verbandsversammlung auf die Eigentumsverhältnisse oder Einwohnerverhältnisse zusammenschrumpfen. Wir wollen die erfolgreiche und partnerschaftliche Arbeit am Wald fortsetzen.

Die Aufgabe ist es nun zwischen den Wünschen Dingolshausens mit 60%:40% und den tatsächlichen Eigentumsverhältnissen 84%:16% einen Kompromiss zu finden.

Wie funktionieren Kompromisse?

Wie funktionieren Kompromisse? Man trifft sich in der Mitte. Das wäre 72%:28%.
Hier wären bei 2 Dingolshäuser Mitgliedern 6:2 (75%:25%) oder 5:2 (71%:29%) die nähsten Sitzverteilungen oder bei 3 Dingolshäuser Mitgliedern 8:3 (73%:27%) oder 7:3 (70%:30%) Sitzverteilungen die einen guten Kompromiss darstellen.

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Warum scheitert dann ein 6:3-Vorschlag?

Wir haben in Gerolzhofen zu offen diskutiert und bereits sehr stark auf die Bedürfnisse Dingolshausens Rücksicht genommen und in unserer Sitzung am Mo. 07.12.2015 primär über Dingolshausen Interessen diskutiert als über unsere.

Anstatt mit einem 10:2 oder als Entgegenkommen 9:2 oder 8:2 in die Verhandlung zu gehen (wurde von der SPD in Form von 4:1 eingebracht, im Nachhinein wäre das eine gute Positionierung gewesen), sind wir bereits am Montag weit über einen für Gerolzhofen guten Kompromiss von 8:3 oder 7:3 hinweggegangen und haben am Ende das Verhältnis 6:3 (67%:33%) vorschlagen.

Ich sage für mich: „Ein 2/3 zu 1/3-Verhältnis ist das Äußerste, was ich als von den Gerolzhöfer Bürgerinnen und Bürgern gewählter Vertreter für das Gerolzhöfer Eigentum verantworten kann.“

Die Bewegung

Hat sich Gerolzhofen bereits von 84%:16% auf 67%:33% bewegt war der Dingolshäuser Vorschlag am Ende die Verteilung von 3:2 (60%:40%) auf 5:3 (63%:38%) zu verändern. Während wir unseren Anteil von uns aus um 30% reduziert haben (84% zu 67%) sah Dingolshausen als weitestes Entgegenkommen eine Reduzierung Ihres Anteils um absolut 2 Prozentpunkte oder relativ 5% (von 40% auf 38%, wohlgemerkt bei 16% Eigentumsanteil) und hat das als guten Kompromiss und weites Entgegenkommen verkauft. Dabei haben wir uns 6x so weit bewegt.

So sehen die diskutierten Vorschläge aus, die sich natürlich alle innerhalb des Gerolzhöfer Eigentumanteils abspielen:

grafik-vorschlaege

Sind wir wirklich weit entfernt?

Auch 33% (6:3) und 38% (5:3) liegen nicht so weit entfernt, ist 6:3 wirklich nicht vorstellbar für Dingolshausen?
Und 6:3 hat einen weiteren Vorteil: Von allen denkbaren Konstellationen hat 6:3 die geringste prozentuale Abweichung zum historischen ratischen Schlüssel zwischen Gerolzhofen und Dingolshausen. Also auch hier bildet 6:3 die Tradition am besten ab.

grafik-vergleich

Wie geht es weiter?

Beide Seiten (Gerolzhofen und Dingolshausen) sollten in den nächsten Wochen den echten Kompromiss 8:3 (73%:27%) oder 7:3 (70%:30%) diskutieren. Und sich dann vor dem Hintergrund sich doch noch mal das alte Angebot 6:3 (67%:33%) anschauen.

Und vielleicht doch mal in der Grafik anschauen ob 6:3 wirklich so weit vom bisherigen Konstrukt weg ist.

Das ist eine gute Lösung für beide Seiten. Niemand verliert sein Gesicht. Alle Mitglieder des ehem. Waldpflegeausschusses können in dieser Versammlung weiterarbeiten, die Bürgermeister sind on Top gesetzt und es entspricht der Entwicklung der Gemeinden der letzten 150 Jahre und ist eine gute Basis für die nächsten 150 Jahre Waldpflege.

 


Diesen Beitrag ausdrucken / herunterladen: 2015_12_12_Waldpflege_Gerolzhofen_Dingolshausen.pdf

Alle möglichen Sitzverteilungen in schwarz/weiß zum ausdrucken: Visualisierung-Sitzverteilungen-sw2.pdf

Info-Starterpaket Gerolzhofen

Als Neubürger an Gerolzhofen interessiert? Insbesondere was hier los ist?
Wenn man auf Facebook aktiv ist, kann es sich lohnen einige Akteure zu abonnieren (auch ohne Facebook-Freundschaft kann man über „Abonnieren“ die öffentlichen Posts der Personen verfolgen) und so einen guten Einblick in die Aktivitäten der Stadt zu bekommen.

Ich trage hier einen Start zusammen:

 

Die Stadträte verbreiten sehr viele Infos und Veranstaltungen weiter, ein Abo lohnt sich:

Stadträte CSU

 

Stadträte SPD

 

Stadträte Freie Wähler

 

Stadträte DIE JUNGEN

 

Stadträte BfG

 

Stadträte Geo.net

 

Seiten aus Gerolzhofen

 

Disco & DJs

 

Kneipen & Essen

 

Pizzerien

 

Noch mehr Essen

 

So, wenn man den Personen, Gruppen und Seiten auf Facebook folgt sollte man fast alle Aktivitäten in Gerolzhofen mitbekommen.

 

Wohnungen in Gerozhofen

 

Und für User ohne Facebook gibt es natürlich die Homepage der Stadt:

Flüchtlingshilfe und Größenordnungen im Staatshaushalt

Über die Flüchtlingshilfe wird im Moment intensiv diskutiert und die Aufnahme stellt uns vor große Herausforderungen.
Aber das ist kein Grund, nicht faktenbasiert über das Thema zu reden. Insbesondere was die Kosten betrifft.

2015-08-27 09.02.28

Ich persönlich habe jetzt angefangen, Facebook-Freunde zu entfreunden, wenn sie zuviel von diesen Hass-Texten teilen, z.B. diesen Kindergarten-Text: Der Text geht irgendwie in der Form „Stellen wir uns einfach mal vor…Kindergärten würden im selben atemberaubenden Tempo wie Asylheime aus dem Boden schiessen….“ und dann kommt eine sehr lange Auflistung von angeblich fehlenden Wohltaten für Deutsche, die Flüchtlinge angeblich erhalten (z.B. ein Willkommensgeld, das es nicht gibt).

Die Ursprungsposter wollen bösartig hetzen, nicht die Wahrheit verbreiten, denen kann man erst mal keinen Vorwurf machen, das machen sie gut.

Nur wenn es jemand weiterverbreitet muss er sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er entweder ebenfalls bösartig hetzen will oder ein Informationsdefizit hat (ich will jetzt nicht schreiben „dumm ist“). Im Gegensatz zu anderen Ländern ist unser Staatswesen sehr transparent und man kann alle Informationen selbst nachprüfen (soweit, dass man jeder Entscheidung im Stadtrat, Landtag, Bundestag persönlich beiwohnen kann, denn die Haushaltsbeschlüsse sind öffentlich).

Bevor ich auf inhaltliche Details eingehe, gebe ich erst mal einen Überblick über unsere Finanzlage.
Die Flüchtlinge werden uns dieses Jahr nach Schätzungen ca. 10-15 Mrd. € kosten (bei 80,62 Mio Einwohner sind das 124 € – 186 € pro Einwohner und Jahr). Ist viel Geld, aber ich glaube manchmal, viele wissen nicht, wie groß unser Haushalt ist und sind nicht in der Lage, das in Relation zu setzen.

Hier ein paar Vergleichszahlen

Das gibt der Bund von unseren Steuern für uns aus:

Haushalt des Bundes 2015: 301,6 Mrd. € (3.741 € /Ew)

Größte Ausgaben:

  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales gesamt 125,6 Mrd. € (1.558 € /Ew)
    • davon Unterstützung zur Rentenkasse: 90,37 Mrd. € (1.121 € /Ew)
    • davon 2. & 3. Buch Sozialgesetzbuch („Harz 4“): 33,12 Mrd. € (411 € /Ew)
  • Bundesministerium der Verteidigung (“Bundeswehr”): 32,97 Mrd. € (409 € /Ew)
  • Bundesschuld („Zinszahlungen“): 24,34 Mrd. € (302 € /Ew)
  • Bundesministerium für Verkehr (“Straßenbau”): 23,28 Mrd. € (289 € /Ew)
  • usw., mehr Infos unter http://www.bundeshaushalt-info.de/startseite/#/2015/soll/ausgaben/einzelplan.html

 

Dann geht’s weiter mit dem Land, hier Zahlen von Bayern (12,44 Mio Einwohner):
Haushalt Bayern: 51,14 Mrd. € (4.110 € /Ew)
Größte Ausgaben:

 

Dann geht es weiter auf die kommunale Ebene, hier Werte für Gerolzhofen (6800 Ew.):

 

Wer auf seinen Lohnzettel schaut, sieht weitere Haushalte, nämlich die Sozialversicherungen, allen voran die Krankenversicherung und Rentenversicherung, aber auch die gesetzliche Pflege-, Unfall-, Arbeitslosen- und weitere Versicherungen

  • Ausgaben Sozialversicherung: 513,3 Mrd. € (6.367 € /Ew)
    • davon Ausgaben Deutsche Rentenversicherung: 253,4 Mrd. € (3.143 € /Ew bzw. 10.217 € /Rentner)
    • davon Ausgaben gesetzliche Krankenversicherung: 176,0 Mrd. € (2.183 € /Ew bzw. 3.327 € /Versichertem)
  • usw., mehr Infos unter https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/

 

Ganz grob geben wir für Bund (3.741 €), Land (4.110 €), Kommune (2.989 €) und Sozialversicherung (6.367 €) im Jahr 17.207 € aus und bekommen das Geld natürlich auch in gleicher Höhe zurück, denn es verschwindet ja nicht (auch wenn man am Stammtisch oft diese Meinung hört, aber irgendjemand finanziert unsere Straßen, Schulen, Renten, Krankenhäuser, Demokratie, etc.).

Ich habe ja bei jedem Punkt die Quellen mit angegeben, da kann sich jeder weiter einlesen und von einem aufgeklärten Bürger erwarte ich so etwas eigentlich auch.

Und jetzt kommen wir zu den Kosten für die Flüchtlinge. Das sind bei 10 – 15 Mrd. € ca. 124 € – 186 € pro Einwohner, also ca. 0,74% bis 1,08 % unserer staatlichen „Transferleistungen“.
Weit weniger als uns die Inflation jährlich kostet oder weit weniger als wir durch die Krisen im Moment gewinnen: Dank Euroverwässerung durch Griechenland etc. zahlen wir ja im Moment ja kaum noch Zinsen, weder als Staat, noch wenn wir z.B. privat bauen oder als Unternehmen investieren (vor 10 Jahren noch rund 5% p.a., heute weniger als 2,5% p.a.).

Nun zu den „Argumenten“, die man immer wieder liest:
„Würde der Staat mal so viel Geld für …. [Kindergärten, Schulen, Rentner, was auch immer] ausgeben“ -> Wie man sieht, gibt der Staat ein vielfaches dafür aus. Z.B. Kindergärten: In England kostet ein Kindergartenplatz rund 1500 € im Monat. Und den müssen die Bürger selbst zahlen, was z.B. viele Frauen von der Beschäftigung abhält, denn spätestens ab dem 2. Kind kann man vom 2. Gehalt den Kindergarten nicht mehr bezahlen und es ist wirtschaftlicher nicht mehr zu arbeiten.
Bei uns kostet ein Kindergartenplatz ähnlich viel, aber bei uns ist eine Aufteilung, dass 40% das Land, 40% die Kommune und nur 20% die Eltern zahlen. Und z.B. bei uns in Gerolzhofen zahlt die Kommune noch mal einen Sonderzuschuss, dass die Eltern nur noch rund 10% der Kosten bezahlen.

Dann wird in den Hass-Texten auf Mangel hingewiesen: Das ist ein kommunalpolitisches Thema, das hat jeder selbst in der Hand: Wählt die Stadträte/Gemeinderäte, die Euch Kindergärten bauen. In Gerolzhofen können wir von der Krippe an (weit unter 1 Jahr) für jedes Kind ein Kindergartenplatz anbieten. Während wir bei Flüchtlingsnotunterkunften einen Mangel haben und daher jede Woche neue einrichten, gibt es diesen Mangel in der Form bei Kindergärten einfach nicht.

Weiter wird in den Hass-Texten immer wieder auf kostenlose Leistungen hingewiesen, die ein Flüchtling erhält, aber ein Deutscher angeblich nicht erhalten würde. Wenn jemand bei uns nicht in der Lage ist, sein Leben selbst zu erwirtschaften, bekommt er vom Staat auch alle Leistungen bezahlt. Es wird organisiert, dass die Kinder auch am gesellschaftlichen Leben (Vereine, Schulausflüge, etc.) teilnehmen können. Während der Flüchtling sein Mittagessen als Sachleistung bekommt und sich nicht aussuchen kann, was er zu Essen bekommt, bekommt ein ALG-II-Bezieher Geld von der Gemeinschaft und kann selbst entscheiden, welches essen er sich kochen will.
Während die Flüchtlinge zu Hunderten in Notunterkünften, teilweise in Zelten und auch später eng in großen Gruppen untergebracht sind, bekommt ein ALG-II-Bezieher immer eine eigene Wohnung von der Gemeinschaft.

Den Status-Quo können wir uns finanziell also problemlos leisten: es kostet uns rund 1% unser staatlichen Ausgaben und die anderen 99% kommen nach wie vor bei den bisherigen Empfängern an. Und es sind eigentlich nicht 99% sondern nach wie vor 100%, da wegen Flüchtlingen nichts anderes gekürzt wurde und wir müssen nicht mal neue Schulden für die Flüchtlingskosten aufnehmen, da wir im Moment einen ordentlichen Haushaltsüberschuss haben (leider nur auf Bundes- und Landesebene, die Kommunen – z.B. unsere Stadt Gerolzhofen – werden mit ihren Aufgaben direkt am Bürger eher alleine gelassen und häufen im Moment noch Schulden auf).

Im Kleinen, also bei uns vor Ort, muss eine Willkommenskultur herrschen, denn nur so kann eine Integration gelingen. Und auch wieder für Gerolzhofen kann ich voller Stolz sagen, dass dies der Fall ist: Täglich gibt es 4 Schichten in Asylcafe und Kleiderkammer mit jeweils 5-7 ehrenamtlichen Helfern pro Schicht und die Schichten sind voll. Die Bevölkerung spendet Kleidung und andere Basics und es funktioniert einfach.

Und die große Politik handelt ja: Es wird diskutiert, wie man die Lasten besser auf Europa verteilen kann, wie man die Partner überzeugt, aber auch das die Schritte wohlüberlegt sein müssen: Offene Grenzen in Europa sind das Ergebnis eines jahrzehntelangen Prozesses zwischen ehem. Kriegsgegnern, die zu Freunden geworden sind. In den Grenzregionen arbeiten und shoppen die Leute ganz selbstverständlich auf der anderen Seite der Grenze. Gerade in den Grenzregionen ist Europa eins. Will man diese Errungenschaften wirklich wegen +-1% Haushaltseinsparung aufs Spiel setzen?

Nur Sonnenschein?

Nein, natürlich nicht! Was ich als größtes Problem sehe, ist die kurzfristige Organisation. Wenn in München am Tag 10.000 Flüchtlinge ankommen, müssen an dem Tag 10.000 Betten organisiert werden. Und am nächsten Tag weitere 10.000 Betten. Auf unseren Landkreis runtergebrochen bedeutet das bei 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten, dass unser Landkreis 10.000 / 96 = 104 Flüchtlinge aufnehmen müsste – pro Tag. Das ist eine Turnhalle, die man braucht – Tag für Tag. Plus Organisation, plus Verwaltungsmitarbeiter, plus Security & Catering, plus ehrenamtliche Helferkreise.

Das Schließen der Grenzen ist ein harter Schritt, aber vermutlich eine der wenigen Aktionen, mit denen wir Europa zum Handeln bewegen können.

Gleichzeitig müssen wir Mittel bereitstellen, um die Lage in syrischen Anrainerstaaten (Türkei, Libanon, Jordanien) zu verbessern, die europäischen Grenzstaaten (v.a. Italien, Griechenland, Ungarn) finanziell unterstützen, damit sie Flüchtlingsunterkünfte bereitstellen, und die Frage ist, ob unser Gewicht als starker Handelspartner für die reichen Golfstaaten nicht in die Waagschale geworfen werden kann, um sie zur Aufnahme von Flüchtlingen zu bewegen (Hebel könnten sein: Einkauf von Öl, Landerechte für die Golf-Airlines in Europa, Einstellung Waffenlieferung usw.).

Fazit

Wir sollten zusammenhalten und Flüchtlingen vor Ort großzügig Hilfe geben. Wir sollten uns nicht vor Ort am Stammtisch oder bei Facebook über die große Asylpolitik zerfleischen. Wenn Ihr “asylkritisch” seid, geht auf Demos gegen die Regierung, nicht gegen das Flüchtlingsheim. Postet Eure Angriffe in die Facebookseite der Bundesparteien, nicht in sozialen Gruppen der Stadtgemeinschaft.
Hass wird das Flüchtlingsproblem nicht lösen – aber unsere Gesellschaft beschädigen.

 

Update 17.09.2015: Siehe auch meine Antwort in den Kommentaren: #comment-51

Antrag zur Verkehrsöffnung der Spitalstraße

Wortlaut unseres Antrages:

Der Stadtrat möge beschließen:

1.1. Die Spitalstraße soll für einen Testzeitraum für den Verkehr geöffnet werden.

1.2. Der Testzeitraum beträgt 2 Jahre und verlängert sich automatisch um jeweils zwei Jahre, falls der Stadtrat kein Ende des Testzeitraums beschließt.

1.3. Die Verwaltung stellt dem Stadtrat unterschiedliche Möglichkeiten für die Verkehrsführung vor (Einbahnstraße oder Gegenverkehr, Spielstraße oder normale Straße). Ziel ist es, die Straßenführung so zu gestalten, dass vor Geschäften kurz geparkt bzw. gehalten werden kann. Die Verwaltung überprüft für notwendige Beschilderung, Markierungen etc. Fördermöglichkeiten im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ oder andere Zuschüsse von der Regierung.

Sollte der Antrag abgelehnt werden, möge der Stadtrat diesen Alternativantrag beschließen:

2.1. Für die Spitalstraße wird ein Sanierungsgebiet beschlossen bzw. ein Förderprogramm aufgelegt.

2.2. Ziel des Sanierungsgebietes bzw. Förderprogrammes ist es, ungenutzte Einzelhandelsflächen in Wohnungen umzuwandeln, um so diese Straße zu beleben.

2.3. Die Verwaltung überprüft Fördermöglichkeiten und Zuschüsse für Eigentümer im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ bzw. andere Zuschüsse von der Regierung.

Begründung:

Das Konzept einer Fußgängerzone in kleineren Städten unter 20.000 Einwohnern ist nicht mehr zeitgemäß. Die Abstimmung erfolgt mit den Füßen. Während mit dem Auto erreichbare Geschäfte innerhalb und außerhalb der Innenstadt nachgefragt werden, wird ein Geschäft nach dem anderen in der Spitalstraße aufgegeben und auch über längere Zeiträume trotz intensiver Werbung durch die Eigentümer, durch die Verwaltung, allen voran dem Bürgermeister, und durch gerolzhofenAKTIV e.V. nicht wieder neu besetzt. Noch verbleibende Geschäftsbetreiber berichten, dass sie aktiv nach anderen Standorten in Gerolzhofen suchen, die mit einem Auto direkt erreichbar sind. Daher sollten wir über einen angemessenen Zeitraum versuchen, ob eine Öffnung für den Verkehr den Geschäftsstandort Spitalstraße attraktiver macht. Bis sich Veränderungen bei den Gewohnheiten der Kunden zeigen, aber auch neue Unternehmer die Entscheidung treffen, ein Geschäft neu zu eröffnen, vergeht eine längere Zeit, daher sind zwei Jahre die Mindestzeit für eine solche Testphase. Nach der Testphase sollte Resümee gezogen werden, ob die Öffnung für den Verkehr Vorteile gebracht hat.

Sollte der Stadtrat die Spitalstraße nicht für den Verkehr öffnen wollen und somit bewusst die Spitalstraße als Einzelhandelsstandort aufgeben, sollte die konsequente Entscheidung getroffen werden, die Spitalstraße der Wohnnutzung zuzuführen. Wohnung in Gerolzhofen sind Mangelware und das Beispiel Bahnhofstraße Kreuzung Entengasse hat gezeigt, dass die Umnutzung einer Einzelhandelsfläche zu Wohnungen erfolgreich war, einen längeren Leerstand beseitigt hat und nun wieder Ertrag für die Eigentümer abwirft, von welchem in die Immobilie reinvestiert werden kann.

Antrag zur Verbesserung der Außenbewirtschaftung

Wortlaut unseres Antrages:

Antrag zur Verbesserung der touristischen Attraktivität durch verfügbare Außenbewirtschaftung

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Zur Verbesserung der touristischen Attraktivität von Gerolzhofen stellt die Stadt Gerolzhofen in 2016 sicher, dass Gästen und Einheimischen immer eine geöffnetes Café bzw. Restaurant angeboten werden kann.

2. Dazu erstellt die Stadt eine Ausschreibung zur Bewirtschaftung eines gastronomischen Betriebes im Jahr 2016 mit folgenden Anforderungen:
Außenbestuhlung innerhalb der Stadtmauer von März 2016 bis Oktober 2016
An mind. 6 Tagen in der Woche von Januar 2016 bis Dezember 2016 geöffnet, darunter auf jeden Fall alle Samstage, Sonntage und Feiertage. Die Öffnungszeiten müssen von 11-18 Uhr gewährleistet sein.
Es muss mehrere Sorten Kaffee, verschiedene Kuchen (darunter täglich mind. ein selbstgebackener Kuchen) und kleine Bistrogerichte geben.

3. Alle gastronomischen Betriebe (bestehende und ggfs. neue) können Angebote für die Außenbewirtschaftung abgeben. Es können ggfs. auch Gemeinschaftsangebote abgegeben werden (Montag öffnet Anbieter 1, Dienstag Anbieter 2 usw.).

4. Der Stadtrat wird danach das für die touristische Außenwirkung attraktivste Angebot annehmen (je näher am Marktplatz, desto besser), falls keine Einigung über die Bewertung der Attraktivität erzielt wird, wird das günstigste Angebot ausgewählt.

5. Die Stadt Gerolzhofen stellt dafür 20.000 € in den Haushalt 2016 ein.

Begründung:

Die Stadt Gerolzhofen investiert viel in touristische Infrastruktur. Alleine die Touristinformation verursacht ein Defizit von rund 100.000 € pro Jahr, dazu kommen die Museen, das Geomaris und die Investitionen in die Innenstadt.
Trotz aller Maßnahmen muss man immer wieder beobachten, dass die Touristinformation Gästen keine Cafés oder Restaurants nennen kann, die eine Außenbestuhlung haben oder überhaupt mittags bzw. nachmittags geöffnet haben.
Dies erzeugt bei Gästen ein sehr negatives Bild von Gerolzhofen und stellt die restlichen touristischen Aktivitäten in Frage.
Laut Aussage der Wirte ist das Risiko zu hoch bzw. der wirtschaftliche Erfolg zu niedrig.
Daher sollte die Stadt hier Unterstützung geben.
Idealerweise nur als Anschubfinanzierung für ein Jahr, es erfolgt keine automatische Verlängerung, die Entscheidung für eine ggfs. erneute Ausschreibung für 2017 erfolgt nach einem Resümee im Herbst 2016.

9. CSU Video-Podcast zum Thema Fachmarktzentrum in Gerolzhofen

In unserem CSU-Videopodcast beschäftige ich mich mit Thorsten Wozniak mit folgenden Fragen:

Wie steht der Stadtrat zu einem möglichen Fachmarktzentrum in Gerolzhofen? Was bedeutet das für den Standort Gerolzhofen und für die Altstadt bzw. die Gewerbetreibenden? Ist es realistisch, dass in absehbarer Zeit ein Fachmarktzentrum in Gerolzhofen entsteht?

 

Mehr zu dem Thema: https://blog.arnulf-koch.de/gedanken-zu-fachmarktzentren/