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Wettervorhersagen

Oft hört man Wettervorhersagen und weiß schon vorher, dass sie falsch sein müssen. Anstoß für diesen Blogpost war eine DWD-Wetterwarnung vor 15cm Neuschnee, während alle anderen Wettermodelle einen deutlichen Temperaturanstieg auf bis zu +5°C vorhersagten. Natürlich blieb der Schnee nicht liegen und das hätte man schnell selbst vorhersagen können. In diesem Beitrag zeige ich, welche Quellen ich zur Wettervorhersage nutze.

Leider gibt es in Mainfranken keine solche regionale Wetterseite wie den Wetterochs.de im Raum Forchheim, daher hier meine Vorgehensweise:

Exakte regionale Messwerte gibt es von der Meteomedia-Wetterstation auf dem Gelände der ÜZ in Lülsfeld:
Dieser Link ist meine erste Anlaufstellen: http://wetterstationen.meteomedia.de/messnetz/vorhersagegrafik/106570.png
Dort bekommt man das Meteogramm für Lülsfeld. Und zwar mit echten Messwerten und keinen interpolierten Werten.

Wetter Lülsfeld vorn Meteomedia

Was liest man (neben den trivialen Werten wie Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschlag etc.) da heraus?

  • Die roten und blauen Punkte der Höchst- und Tiefsttemperaturen zeigen einem bei Frontdurchgang an, ob es eine Warm- oder Kaltfront ist mit den der jeweiligen Front zugehörigen entsprechenden Wetterphänomenen.
  • Die „rel. Luftfeuchtigkeit“ zeigt einem, ob es Nebel gibt (was bei 100% der Fall ist) oder nicht.

Die Wetterstation gehörte früher Jörg Kachelmann, zur Finanzierung seines Prozesses musste er sein damaliges Unternehmen an Meteomedia verkaufen. Heute hat Jörg Kachelmann wieder ein Wettervorhersage-Unternehmen gegründet und wieder bietet er innovative Ansätze, die bessere Vorhersagen ermöglichen.

Ein innovativer Ansatz von Jörg Kachelmann ist es, einfach die Ergebnisse der verschiedenen Wettermodelle übereinander zu legen:
https://kachelmannwetter.com/de/vorhersage/2920959-gerolzhofen/xl

Das gibt es in einer 3-Tages-Ansicht (siehe oben) und in einer 10-Tages-Ansicht:

Was liest man (neben den trivialen Werten) da heraus?

  • Man kann sich die Bandbreite der verschiedenen Wettermodelle anschauen: Wenn alle Modelle eng beisammen liegen, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass diese Vorhersage auch eintritt.
  • Umgedreht kann man sagen, dass wenn die Werte weit auseinander liegen, dass die Messwerte eben keine exakte Interpretation zulassen. Bestimmt wird ein Wettermodell richtig liegen, aber wenn sie 10°C auseinander liegen, kann man nicht mehr sagen, welches denn jetzt eintritt.
  • Man erkennt, dass Wettermodelle bestenfalls 3 Tage halbwegs vorhersagen können (aber ganz oft schon nicht mal den aktuellen Tag richtig treffen). Ab dem 4. Tag sind es bestenfalls noch Trends, aber keine Vorhersagen mehr. Z.B. in der Grafik oben vom 15.01. ist die Vorsage für den 4. Tag (also den 19.01.) für 7:00 Uhr morgens zwischen -5°C und -17°C. Schon am 4. Tag laufen die Wettermodelle um 12°C auseinander, am 5. Tag bereits 16°C und am 6. Tag liegen zwischen den verschiedenen Wettermodellen 20°C: Am Handy oder vielen Webseiten bekommt man nur einen Wert in der Langzeitvorhersage. Je nachdem, welches Wettermodell die Seite benutzt, sagt sie einem -1°C oder -21°C voraus. Ein „??“ wäre ehrlicher als einen einzigen Wert anzugeben.
  • [Update: in der oben gezeigten Grafik waren die Tiefstwerte in der Nacht vom 15.01. auf den 16.01. (also rund 12 Stunden nach dem Screenshot) bei -11°C während die ganzen Modelle eine Bandbreite von -3,5°C bis -7,5°C vorhergesagt haben. Und am nähsten dran lag z.B. das Schweizer Wettermodell mit -7,5°C, während das Deutsche Wettermodell -5,5°C vorhersagte.]

Ebenfalls innovativ bei Kachelmann: Das Regenradar bis auf Landkreisebene:

https://kachelmannwetter.com/de/regenradar/deutschland/

Zum Vergleich, welche Auflösung der DWD anbietet:

DWD Bundesweit:

DWD Bayern:

Was man feststellt:

  • Kachelmannwetter bietet auf der Deutschlandkarte ungefähr die Auflösung, die der DWD auf der Bayern-Detailkarte bietet.
  • Auf der Bayernkarte bietet Kachelmannwetter eine erhebliche höhere Auflösung (=mehr Informationen) als der DWD
  • Zusätzlich kann man bei Kachelmannwetter in die Landkreise reinzoomen und hier zwar keine Informationen auf Pixel-Ebene mehr bekommen, aber es sind mehr Informationen als auf Landesebene. Also ein echter Mehrwert.

Ich selbst als Luftfahrer ein Freund der Meteogramme. Der DWD bietet die Meteogramme nur im kommerziellen Angebot der Luftfahrt an (oder ich habe sie nicht gefunden). Bei Kachelmannwetter gibt es auch frei verfügbare Meteogramme:

https://kachelmannwetter.com/de/vorhersage/2920959-gerolzhofen/kompakt1x1

Das Meteogramm von Kachelmann hat mehr Informationen, aber es arbeitet mit mehr interpolierten Werten, da hier keine Wetterstation steht. Daher schaue ich lieber in die o.g. Lülsfelder Vorhersage von Meteomedia rein: http://wetterstationen.meteomedia.de/messnetz/vorhersagegrafik/106570.png

Wetter Lülsfeld vorn Meteomedia

Und man sieht die Unterschiede zwischen den zwei Meteogrammen [Update: Mist, ich habe von Lülsfeld den Link und keinen Screenshot eingebaut, jetzt aktualisiert sich das Meteogramm permanent und meine folgenden Aussagen sind nicht mehr ohne weiteres nachvollziehbar]:

  • Es gibt jetzt gerade leichten Schneefall: Bei Meteomedia ist sie drinnen, bei Kachelmann nicht.
  • Für den Folgetag sagt Meteomedia 1,9 Stunden Sonnenschein voraus, Kachelmann bietet mit 3,7 Stunden besseres Wetter.
  • Die Tiefsttemperaturen sind bei Kachelmann viel niedriger.

 

Die Meteogramme sind also nur ein erster Einstieg für einen groben Überblick und wenn man es genauer wissen will, muss man sich verschiedene Wettermodelle anschauen.

Hier sind noch weitere Wetterlinks, die ich regelmäßig benutze:

Wenn man sich seine Lieblingsseiten in die Browser-Bookmarks legt und parallel öffnet, kann man sich innerhalb weniger Sekunden einen Überblick übers Wetter verschaffen, der in der Regel besser ist als der Vorhersage einer einzelnen Webseite oder Handy-App.

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